Naturnaher Gartenbau, Permakultur
Die Jahresberichte finden Sie, beziehungsweise findet Ihr unten unter der entsprechenden Jahreszahl. Die Berichte im laufenden Jahr werden immer wieder ergänzt. Am Datum kann erkannt werden, wann der Bericht geschrieben, oder ergänzt worden ist.
Allgemeines zum naturnahen Gartenbau
Zur Kenntlichmachung, wo ich etwas gepflanzt und gesät habe, stecke ich Holzstöckle in die direkte Umgebung. Wenn die Pflanzen groß genug sind, kann man die Stöcke herausnehmen. Als weitere Kennzeichnung habe ich Wegplatten ausgelegt. Diese zeigen an, wo man laufen kann.
Kalksteine und Wackes, Kieselsteine genannt, als Wegplatten und Wärmespeicher im Garten ausbringen. Diese kann man günstig in einem Kalksteinbruch und Kieswerk erwerben, oder bei einem Landwirt und Gärtner, oder an einem Wasserlauf und See kostenlos bekommen. Diese holen die Steine oft aus Ihrem Acker und sind dankbar wenn man sie holt.
Zum Imprägnieren von Stecken und Holz eignet sich Leinöl hervorragend. 2-3 mal eintauchen, oder gut einstreichen und jeweils ein paar Tage im Freien unter Dach aushärten lassen. Dies gegebenenfalls jährlich wiederholen. Wenn man genügend Stecken vom Schneiden von Sträuchern hat, hat man sie jahrlich frisch und keine Arbeit mit Imprägnieren. Diese frischen Stöcke immer etwas abtrocknen lassen, sonst treiben sie als Steckling unter Umständen aus. Bei Weide und Hartriegel ist dies der Fall.
Bitte immer die Naturwesen und höheren Wesen fragen, was Ihr tun sollt, zum Beispiel was wohin kommt, usf. Sie sind die Experten für den naturnahen Gartenbau. Wächst etwas nicht, oder nicht so gut, dann fragen Sie diese Mitgeschwister, ob Sie dieses überhaupt essen sollen, oder an der Stelle im Garten gut ist.
Grundsätzlich ist alles Gemüse und Obst und die Kräuter sehr schmackhaft, kraft- und gehaltvoll und ohne nennenswerten bis keinem Befall mit für uns an dem Ort unerwünschten Tieren und Pflanzen. Man benötigt aufgrund des Gehaltes weniger, als von den gekauften Früchten. Die kleineren Größen gleichen sich somit aus und man benötigt weniger, oder keine Gewürzkräuter und Salz.
Ein gut angelegter naturnaher Garten macht deutlich weniger an Pflege notwendig, als ein konventionell genutzter.
Vieles an Beikräutern kann man wachsen lassen, beziehungsweise stehen lassen und den Wuchs durch Abmachen von Blättern und Zweigen gegebenenfalls etwas zurücknehmen.
Beikräuter sind im Permakulturgarten sehr wichtig. Sie heilen, verhindern Krankheiten, geben ein gutes Aroma und schützen den Boden vor Austrocknung.
Beikräuter laugen nicht den Boden aus. Jede Pflanze hat ihre Wurzeln auf einer anderen Ebene und Tiefe. Als Beispiel seien die Pflanzen in der Natur genannt. Dort sind die Büsche und Kräuter unter den Bäumen kraftvoll und schön und tragen viele Früchte. Es sind bei keinem der Bäume und Pflanzen Mangelerschenungen zu sehen.
Über den Winter deckt man im Oktober vor den Frösten Kräuter und schon gesäte Samen mit Reisig und Laub, welches auch in der Nachbarschaft zu bekommen ist, ab. Manche Saaten überstehen sehr wohl unsere Winter und keimen im Frühjahr. Siehe oben, unsere Tomaten und der Fenchel.
Samen von Tomaten, Kürbis, Melonen bereits Ende März, Anfang April säen und mit Reisig und Laub abdecken. Wenn es im April wärmer wird, etwas lockern, gegebenenfalls aufdecken und nur bei starken Frösten noch einmal abdecken.
Immer von diesen abgehärteten Pflenzen Samen nehmen und erneut säen. So entwickeln sich resistente, an den eigenen Garten und das dortige Klima gewöhnte Pflanzen. So haben es unsere Ahnen auch gemacht.
Beim Erstkauf sollte man immer samenfeste Biosorten und keine F1-Hybriden nehmen.
Wie sind Ihre, beziehungsweise Eure Erfahrungen mit naturnahem Gartenbau?
2019
29.5.2019
Angepflanzt habe ich heute gelben Mangold, Dill, Knollensellerie, Rote Rüben und drei verschiedene Peperonipflanzen, welche leicht scharfe bis mittelscharfe Paprika geben werden. Als Stecklingsversuch habe ich zwei Rote Rhabarberstängel am Schnittende eingegraben. Vielleicht bilden sich Wurzeln. Normalerweise wird Rhabarber im Herbst mit Rhizomen vermehrt.
Ausgesät habe ich heute nichts.
An den Stellen, wo ich bereits etwas gepflanzt habe, lichtete ich am Rand und im Wachstumsbereich etwas aus. Mit dem Gejäteten habe ich an Ort und Stelle gemulcht. Sonst habe ich noch die schmal angelegten Wege gejätet. Das Kraut und die Äste lege ich als Trittpolster der Länge nach auf den Boden. So kommt kein Kraut mehr durch.
Ich stellte heute ein größeres Wasserfass auf, um mehr Dachrinnenwasser auffangen zu können. Dieses stabile Fass habe ich beim Sperrmüll gefunden.
Alles bisher Gepflanzte wächst sehr gut. Von den Schnecken und Naturwesen wurden wenige angegessen, oder ganz zum Absterben gebracht. Dort wo es vorkam, musste es sein.
Der Knoblauch treibt schon die ersten Blätter.
Das Wetter ist seit etwa 14 Tagen gemischt kühl bis leicht schwül und es regnet immer wieder. Dies sind sehr gute Bedingungen für die gepflanzten und gesäten Wesen.
26.5.2019
Ausgesät habe ich gestern das „Küttinger Rüble“, eine alte Aargauer weiße Möhrensorte.
Ausgepflanzt habe ich einen geschenkt bekommenen Wermut.
Alles wächst durch die feuchte und warme Witterung sehr gut. Alle Kräuter sind sehr gehaltvoll. Die erste Walderdbeere war gestern schon reif. Die letztes Jahr gesetzten und gesäten Minzarten wachsen reichlich. Die Blätter der Kartoffeln sind nun fast überall zu sehen. Die Überwinterung der Knollen durch Tieflegen und Abdecken im Vorjahr war weitgehend erfolgreich.
Es ist ein geschäftiges Treiben der Naturwesen und Engel zu sehen und hören.
22.5.2019
Angepflanzt habe ich Dill, Estragon, Basilikum, Petersilie, Weißkohl, Mangold, Fenchel, Tomate, Zucchini und Knoblauch. Die Kartoffeln „Lilly“ und „Gala“ habe ich teilweise bereits bei deren Ernte im Herbst 2018 im Pflanzloch dringelassen. Blätter sind noch wenige zu sehen. Es kommen demnächst noch Rote Rüben und ein Wermut rein.
Ausgesät habe ich noch nichts.
Letztes Jahr haben sich selber versämt: Melde, Ringelblume, Nachtkerze, Disteln, Fenchel, unbekannte raukenartige Pflanze, Königskerze.
2018
31.8.2018. Eine nachträgliche Ergänzung folgt.
Dieses Jahr stand im Zeichen von Erprobungen, wie sich die Pflanzen miteinander vertragen und entwickeln, wenn sie nicht gegossen werden und dem Ziel, erster Ernten. Es wurde auch vieles an Wildkräutern wachsen gelassen. Es kamen neben anderen Nachtkerze, Käsepappel, Königskerze, Melde, Kratzbeere. Brombeere.
Es wurden nur in der ganz heißen Zeit und Trockenheit im Juli und August feuchtigkeitsliebende Kräuter, wie Petersilie, Tomaten und Kürbisse etwas, zeitweise täglich, gegossen. Die geringere Fruchtgröße bei Kartoffeln und Tomaten kommen auch von der relativen Trockenheit hier im Landkreis Konstanz. Die Hokkaidokürbisse sind normal groß und tragen sehr reichlich.
1) Wild gekommen
a) An der Stelle, an der letztes Jahr Gemüsereste zum Kompostieren abgelegt wurden, keimten von selber wild folgende Pflanzen. Diese haben die Frostperiode 2017/2018 gut überstanden. Die Samen sind demnach winterhart, wenn sie gut mit Laub, oder anderem abgedeckt sind. Diese eng stehende Pflanzengruppe wurde nur während der heißen Zeit Ende Juli, Anfang August 2018 etwas gegossen, sonst nie.
Fenchel. Er bildete keine Knolle, sondern nur Stengel, viele Blüten und Samen aus. Sehr aromatisch. Er kam sehr gut mit der Trockenheit klar.
Tomaten. Verschiedene Sorten. Da sie so gut, wie nie gegossen wurden, ist die Größe nur etwa 1/3 der Ursprungsgröße, dafür sehr würzig und aromatisch.
Gartenmelde, Gänsefuß
Schwarzer Nachtschatten und Königskerze
b) Andere Stellen im Garten
Stachelbeere. Im ersten Jahr 2018 tragen die Pflanzen keine Früchte. Sie entwickeln sich prächtig ohne Mehltau.
Johannisbeere. Ein älterer Stock mit roten Früchten hatte etwa 2 kg schmackhafte Früchte. Sie waren etwas kleiner, als Kulturbeeren. Es war kein Mehltau vorhanden, die Trockenheit überstand der Stock sehr gut.
Weitere zwei wilde Stöcke, vermutlich Schwarze Johannisbeeren, kommen neu und wachsen kräftig. Es ist kein Mehltau vorhanden.
Brombeeren. Die Sorte hat Stacheln, ist sehr aromatsch. Sie werden dieses Jahr 2018 im Herbst wieder an Stäben und Schnüren entlang geführt. Dann tragen sie reichlich. Nur am Boden wachsend benötigen sie sehr viel Platz und der Ertrag ist niedrig.
Zibaten, Zibarten. Sie schlagen nach dem Abholzen wieder aus. Dieses Jahr keine Blüten und Früchte.
Birke. Die abgeholzten Stämme schlagen wieder aus. Die Büsche geben Blätter für Tee und dienen als Schattenspender.
2) Gelegt, gepflanzt und ausgesät
Himbeeren. Es ist eine sehr wohlschmeckende Sorte vom Nachbar. Im ersten Jahr kaum Ertrag.
Schwarzer Quinoa. Die Stängel schmecken gekocht etwas nach Spargel, die Blätter wie Spinat.
Kartoffeln. Die Sorten „Sieglinde“ und „Gala“ wachsen, zum Teil versuchsweise, auch zwischen Kratzbeeren. Die „Sieglinde“-Kartoffeln haben die Trockenheit nicht so gut vertragen, das Kraut wurde vor der Zeit teilweise schwach und welk. Die Fruchtgröße ist meistens kleiner, als üblich. Nur dort, wo Pfefferminze in der Nähe stand, waren die Kartoffeln normal groß.
Die „Gala“-Kartoffeln vertragen die Trockenheit ohne Gießen prächtig. Das Kraut ist auch jetzt am 23. August schön grün. Die Ernte ist im Herbst.
Pfefferminze. An verschiedenen Stellen im Garten gesetzt gedeihen sie schön.
Oregano. Gedeiht an fast allen Stellen gut.
Rosmarin. Wuchs zuerst zurückhaltend, da er von zu vielen Beikräutern umgeben war. Nach Schaffung von mehr Platz und Licht gedeiht er pächtig.
Salbei. Er entwickelte sich und blühte bis Anfang Juli zuerst prächtig, ging dann aber ein. Mutmaßlich ist die Trockenheit die Ursache. Ich habe ihn auch nicht gegossen, was ihm nicht guttat. Er ist nicht sehr trockenresistent.
3) Geplant. Im Herbst werde ich die Brombeerzweige auf aus Weidenzweigen selbstgemachten Stützen leiten und somit vom Boden hochnehmen. Dann wird der Ertrag nächstes Jahr gut werden. Die Zweige müssen vom Boden weg, möchte man größere Mengen zum Einmachen haben.
Ich stecke bewusst keine Stäbe in den Boden, da dieser ein lebender Organsmus ist und ich ihn damit so wenig, wie möglich verletze. Als Verbindung verwende ich auch keine Metalldrähte, da diese die Energie stören und im Sommer heiß werden und die Zweige schädigen würden. Ungewachste Schnüre verwittern zu schnell. Die selbstgemachten Stützen, mit geflochtenen Weiden- und Birkenzweigenringen zusammengehalten, stelle ich nur auf den Boden.Die Stützen werde ich mit an zwei Stäben befindlichen Steinhaufen gegen den Winddruck stützen. Die Steine dienen auch als Wärmespeicher und Behausung für Reptilien und Insekten. Die Steine bekommt man von einem Landwirt, der diese von seinem Acker gesammelt hat.
Zwei wildgewachsene Weinreben werde ich zu unserem Reisighaufen am Hang leiten, beziehungsweise dort anpflanzen. Durch das Reisig haben die Reben beste Bedingungen zum Hochwachsen. Es ist sonnig, trocken, luftig und warm.